Zukunftssichere Immobilien: So kann die Ladelösung ein Mehrfamilienhaus aufwerten!

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Lesedauer: 7 Minuten
Beitragsbild zukunftssichere Immobilien

Die Möglichkeit, das eigene E-Auto laden zu können, wird für zukunftssichere Immobilien immer wichtiger. Beim Neubau, aber auch im Bestand wird das Thema „E-Auto laden“ bei Entscheidern durch vermehrte Anfragen von Käufern, Mietern und Wohnungseigentümern zunehmend präsent. Bei der Entscheidung, wie man die Immobilie mit Ladeinfrastruktur attraktiver und damit zukunftssicher macht sowie ihren Wert steigert, möchten wir Sie unterstützen. Hier heißt es, frühzeitig aktiv zu werden, da beim Ausbau von Tiefgarage oder Außenstellplätzen einiges mit einzuplanen ist.

Falls Sie Mieterin oder Mieter in einem Mehrfamilienhaus sind, haben wir hier für Sie den passenden Artikel!

Damit Sie sich ein Bild darüber verschaffen können,

• was für das Laden im Mehrfamilienhaus notwendig ist,
• wie der Einbau von Ladeinfrastruktur funktioniert und
• welche Services Sie auch nach der Errichtung brauchen,

nehmen wir Sie mit auf eine Führung durch ein Objekt, in dem bereits ein Ladeinfrastruktursystem eingebaut wurde und die Stellplatznutzer ihre E-Autos direkt in der Tiefgarage laden können.

Inhaltsverzeichnis

1. Das Objekt – Hafencity Dresden

Das Neubauprojekt Hafencity in Dresden punktet nicht nur mit seiner Lage direkt an der Elbe, sondern auch mit neuen Technologien.

Die Hafencity Dresden ist ein Großprojekt der USD Immobilien GmbH. Zwischen 2018 und 2025 entstehen insgesamt ca. 350 Wohnungen, ein Bürogebäude mit 27 Gewerbeeinheiten, ein 4-Sterne Hotel mit 183 Zimmern sowie eine einmalige Uferpromenade mit Gastronomie und Sportboothafen. Passend dazu wurden bereits Tiefgaragen mit insgesamt ca. 500 PKW-Stellplätzen fertiggestellt.

Objekt Hafencity Dresden
Drohnenaufnahme der Hafencity Dresden

Ladeinfrastruktur hatte die USD im Zuge der Planung und Errichtung des Objektes bereits vorgedacht. Vom lokalen Energieversorger SachsenEnergie AG hat der Bauträger ein Ladeinfrastruktursystem an zwei Dritteln seiner Tiefgaragenplätze installieren lassen, bei dem die Errichtung von Wallboxen für Mieter und Wohnungseigentümer flexibel und jederzeit bei Bedarf möglich ist.

2. Ladeinfrastruktur für zukunftssichere Immobilien: Netzanschluss und Messung als Grundvoraussetzung

Schon in der frühen Planungsphase der Hafencity kam das Thema Ladeinfrastruktur zur Sprache. Die notwendige Leistung zur Versorgung künftiger Ladestationen mit Strom musste definiert und beantragt werden.

Dafür nahm der Bauherr Kontakt mit dem zuständigen Netzbetreiber SachsenNetze auf. Für ein solches Bauprojekt ist es möglich, den gesamten Leistungsbedarf inklusive Elektromobilität im Voraus zu kalkulieren. Wohneinheiten, Aufzüge, Gewerbe und andere technischen Ausstattungen werden ohnehin schon berücksichtigt. Für einen Bauabschnitt mit 84 Stellplätzen wurden beispielsweise in Abstimmung mit dem Netzbetreiber 240 kW zusätzlich für Ladeinfrastruktur vereinbart. Doch wie wird dafür gesorgt, dass dieser kalkulierte Wert am Ende auch ausreicht?

Um den Strom für spätere E-Fahrzeuge erfassen und abrechnen zu können, hat sich der Bauherr für eine Kooperation mit dem lokalen Versorger, der SachsenEnergie AG, entschieden.

Dabei wurde eine separate Messung, in diesem Fall in Ausführung eines Wandlermessschranks, beantragt und im Zuge der Elektroinstallation im Objekt installiert. Der Netzanschluss sowie die eigene Messung legten damit die Basis für die Versorgung mit Grünstrom und eine kWh-genaue Abrechnung künftiger Ladepunkte durch die SachsenEnergie als Betreiber.

Messwandlerschrank mit Referenten und einer Gruppe, die etwas erklärt bekommt
Besichtigung des Messswandlersschranks in der Hafencity, Foto: Oliver Killig

3. Ein Lastmanagement für alle Fälle

Um hohe Mehrkosten zu vermeiden, empfiehlt SachsenEnergie immer den Einsatz eines Lastmanagementsystems und durchschnittlich 2 kW je erwartetem E-Stellplatz zu beantragen. An dieser Größenordnung hat sich auch die USD orientiert und hat 240 kW für ihre insgesamt 84 Stellplätze im Netzanschlussvertrag vereinbart.

Das Ladeverhalten eines E-Autos unterscheidet sich stark vom bisherigen „Tankverhalten“: Statt den Tank leerzufahren und erst dann eine Tankstelle aufzusuchen, kommen die Bewohner in der Regel nach Hause, schließen ihr Fahrzeug täglich an die Ladeeinrichtung an und laden es über Nacht direkt wieder auf.

Am besten erklären wir es direkt an einem Beispiel. Im Durchschnitt werden in Deutschland 15.000 km pro Jahr mit dem PKW zurückgelegt. Das entspricht einer Fahrleistung von ca. 40 km pro Tag. Der durchschnittliche Verbrauch eines E-Autos kann aktuell mit 20 kWh/100km angenommen werden.

Im Beispiel gehen wir vereinfacht von 10 Stellplätzen und einer Gesamtleistung von 20 kW aus. Sollten alle später einmal E-Mobilisten sein, legen sie unterschiedlich lange Strecken pro Tag zurück. Die Verteilung könnte wie folgt aussehen:

Grafik Ladedauer Elektroauto Mehrfamilienhaus

Demzufolge würde sich die verfügbare Leistung von 20 kW (=2 kW je E-Stellplatz) idealisiert dargestellt über die Nacht wie folgt auf die ladenden E-Autos aufteilen:

Grafik Ladedauer Elektroauto Mehrfamilienhaus

Die Leistung wird beim „Nachhause kommen“ der Bewohner im ersten Schritt noch auf alle E-Autos verteilt und es stehen 2 kW zum Laden je Fahrzeug zur Verfügung. Im Verlauf der Nacht sind die meisten Fahrzeuge schon nach kurzer Zeit vollgeladen und es steht mehr Leistung zum Laden der verbleibenden Fahrzeuge zur Verfügung. Am Ende der Nacht sind in der Regel die Akkus aller Fahrzeuge wieder aufgeladen.

Messswandlersschrank in der Tiefgarage der Hafencity Dresden
Netzwerkverteiler, Stromschiene und Wallbox in der Tiefgarage der Hafencity Dresden, Foto: Oliver Killig

 

Im Falle der Hafencity wird dieses Management mithilfe von Netzwerkverteilern gewährleistet. Alle Ladepunkte sind per LAN-Kabel miteinander und mit den Netzwerkverteilern verbunden. Über dieses System werden die entsprechenden Steuerbefehle zur Leistungsverteilung an die Ladepunkte weitergegeben.

4. Intelligentes Stromschienensystem zur Vorbereitung der Stellplätze

Um die Tiefgarage der Hafencity bestmöglich vorzubereiten und später keine relevanten Baumaßnahmen wie Wanddurchbrüche, Brandschottungen etc. mehr durchführen zu müssen, entschied sich der Bauträger für eine Kompletterschließung durch SachsenEnergie. Hier alle Verantwortung in eine Hand zu legen und externe Expertise zu nutzen, spart im Verlauf von Projekten einiges an Arbeit und minimiert das Risiko für Fehler.

Das Stromschienensystem funktioniert wie folgt: Ausgehend von der separaten Messung wird eine Zuleitung in die Tiefgarage verlegt und ein System aus Stromschienen installiert. Über dieses ist es möglich, jederzeit und überall entlang der Stromschienen (genauer alle 0,5 m) Abgänge zu realisieren. Von einem Abgangskasten aus kann dann einfach und flexibel eine Wallbox an jedem beliebigen Stellplatz der Tiefgarage installiert werden. So bleibt das Objekt zukunftssicher und es kann vergleichsweise einfach auf später aufkommende Wünsche eingegangen werden.

Wallbox und Stromschiene mit Referenten und einer Gruppe, die etwas erklärt bekommt
Stromschienensystem in der Tiefgarage der Hafencity, Foto: Oliver Killig

Andere Mieter oder Tiefgaragen-Benutzer sind dabei von der nachträglichen Installation einer Wallbox so gut wie nicht betroffen – ggf. muss temporär der Nachbarstellplatz geräumt werden, mehr Aufwand ist nicht nötig. Größere sicherheitsrelevante und kostenintensive Vorkehrungen wie das Öffnen und Schließen von Brandschotten können im „laufenden Betrieb“ vermieden werden.

Für die Mieter und Wohnungseigentümer ist die Vorrüstung zudem maximal fair. Für die Errichtung einer individuellen Wallbox zahlt jeder den gleichen Betrag für die Installation. Egal, wo in der Tiefgarage der Stellplatz liegt.

5. Wallboxen einfach bei Bedarf

Mit der Vorrüstung der Immobilie zusammen mit SachsenEnergie hat die USD alles vorbereitet, um den Mietern und Eigentümern einen einfachen Zugang zu einer Wallbox zu ermöglichen. Die Errichtung selbst wird dann direkt zwischen Stellplatznutzer und SachsenEnergie abgewickelt. 

Auf Wunsch kann die Zustimmung der zuständigen Hausverwaltung gefordert werden. Prinzipiell kann der Prozess aber auch ganz ohne weiteres Zutun von Bauherr, Verwalter oder Vermieter erfolgen. Dafür sorgt ein Kooperationsvertrag, der dem Betreiber die Installation von Wallboxen im Objekt gestattet.

Für die volle Funktionsfähigkeit der Technik und Sicherheit der Tiefgarage sorgt der Betreiber SachsenEnergie natürlich ebenfalls. Alle Wallboxen sowie die Vorrüstung im Objekt werden jährlich kontrolliert und gewartet – und das kostenlos für Vermieter und Nutzer.

6. Einfaches Laden per Ladekarte

Ist eine Wallbox installiert, kann mit einer beliebigen Ladekarte geladen werden.
SachsenEnergie bietet eine eigene Ladekarte mit einem besonderen Tarif zum „Laden zuhause“ für nur 35 ct/kWh (Stand 10/2023) an. Für eine Übersicht aller Anbieter können Sie unseren Ladekarten Vergleich zurate ziehen.

Der Mieter der Hafencity Herr Thomas Böttger lädt beispielsweise seinen Dienstwagen bequem mit seiner SachsenEnergie-Ladekarte und kann den benötigten Ladestrom über seine Firma abrechnen.

Thomas Böttger mit SachsenEnergie Ladekarte
Thomas Böttger mit der SachsenEnergie-Ladekarte, Foto: Oliver Killig

7. Der Weg zur Ladelösung für die eigene zukunftssichere Immobilie

Sie sind an einer Ladelösung für Ihr Objekt interessiert? Wir erklären Ihnen, wie Ihr Weg zur Vorrüstung bei der SachsenEnergie in vier einfachen Schritten funktioniert:

Bitte beachten Sie, dass die Lösung derzeit nur in Sachsen angeboten werden kann.

Schritt 1: Anfrage

Senden Sie einfach Ihre Anfrage mit der Objektadresse, der Lage und Anzahl der vorzubereitenden Stellplätze sowie einem Lageplan der Stellplätze an: vertrieb.elektromobilitaet@SachsenEnergie.de bzw. nutzen Sie folgendes Anfrageformular.

Schritt 2: Grobplanung

Sie erhalten eine erste individuelle Grobplanung inklusive der Grobkosten und ein Planungsangebot von SachsenEnergie.

Schritt 3: Detailplanung

SachsenEnergie kümmert sich um die Vor-Ort-Begehung, die Abstimmung mit dem Netzbetreiber, die Koordination mit anderen Gewerken, den technischen Lageplan der Ladeinfrastruktur und das detaillierte Leistungsverzeichnis. Sie bekommen alles aus einer Hand.

Schritt 4: Verträge

Sie schließen einen Vertrag über Kauf und Errichtung der Ladeinfrastruktur mit SachsenEnergie sowie einen über den Betrieb der Anlage und die Installation der Wallboxen. Schon kann es losgehen! Der Netzbetreiber aktualisiert Ihren Netzanschlussvertrag oder schließt einen neuen Netzanschlussvertrag über die Leistung für die Ladeinfrastruktur mit Ihnen ab.

8. Ladeinfrastruktur für zukunftssichere Immobilien: Das Thema für Bauherren mit Weitblick

Um eine Immobilie langfristig attraktiv und zukunftssicher zu halten, ist es ratsam, aktuelle Trends und gesellschaftliche Entwicklungen im Blick behalten. Aktuell gibt es in diesem Bereich nichts Relevanteres als das Thema Ladeinfrastruktur. Mit neuen Lösungen, wie die der SachsenEnergie AG, und Bauherren mit Weitblick kann eine Immobilie intelligent für das Laden von E-Fahrzeugen ausgestattet werden. Es ist eine wichtige Aufgabe von Verwaltern und Vermietern, diese Entwicklung auch im Wohnungsbestand fortzuführen. Nicht nur um die Wünsche erster Mieter und Wohnungseigentümer zu erfüllen, sondern schlichtweg auch zur Absicherung der Zukunftsfähigkeit der eigenen Immobilien.

Gerne unterstützen wir von umschalten.de Sie auf diesem Weg.

Ein Beitrag von Lisa Troeger

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