Lade­infra­struk­tur Elektro­mobilität: Wir beant­worten die häufig­sten Fragen

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Lesedauer: 4 Minuten

In unserem Artikel zur Fuhrparkanalyse haben wir Ihnen bereits erläutert, wie Sie ermitteln, ob Elektroautos Ihren Fuhrpark ergänzen können. Damit Sie das Elektroauto dann an den eigenen Ladestationen auch laden können, bedarf es möglicherweise eigener Ladeinfrastruktur vor Ort. Wir beantworten die häufigsten Fragen, wenn Sie den Entschluss gefasst haben, eine eigene kleine oder größere Infrastruktur aufzubauen.

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DIESE FRAGEN ZUR LADEINFRASTRUKTUR Vor ort BEANTWORTEN WIR IHNEN:

  1. Brauche ich eine eigene Ladeinfrastruktur vor Ort?
  2. Wie ermittle ich, wie viele Ladepunkte ich benötige?
  3. Gibt es Unterschiede zwischen einzelnen Fahrzeugtypen wie E-Autos oder E-Bikes?
  4. Wie viel Aufwand muss ich für Planung, Projektierung und Installation kalkulieren?
  5. Was ist ein intelligentes Lademanagement und benötige ich das?
  6. Kann ich selbst herausfinden, ob mein vorhandenes Stromnetz den Anforderungen genügt?

Für die bestmögliche Expertise führten wir ein Interview mit Projektmanager Maximilian Schwarze der Intrasol GmbH aus Nordhausen. Die InTraSol – Intelligent Traffic Solutions GmbH entwirft, plant und projektiert bundesweit Konzepte zur Marktentwicklung von Elektromobilität, CarSharing und erneuerbaren Energien.

„Insofern diese erste Analyse positiv für die Elektromobilität ausfällt, muss die Situation einer Ladeinfrastruktur vor Ort betrachtet werden“, so Maximilian Schwarze. Von Vorteil kann es sein, wenn in direkter Nähe zum Unternehmensstandort bereits Lademöglichkeiten zur Verfügung stehen. Alternativ müssen eigene Ladepunkte eingerichtet werden. Diese können zum Teil gefördert werden.

Damit im Zusammenhang steht auch die Frage nach den Ladeprofilen der anzuschaffenden Elektroautos, also wann und wo diese geladen werden sollen. Auch die eigene Stromerzeugung durch eine Photovoltaik-Anlage kann hier einen echten Mehrwert – langfristig auch finanziell betrachtet – bringen. Eine Beratung durch entsprechende Ingenieurbüros oder das Energieversorgungsunternehmen vor Ort ist jedoch aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten zu empfehlen.


WIE ERMITTLE ICH, WELCHE LADEMÖGLICHKEITEN ICH BENÖTIGE?

Nach der Fuhrparkanalyse sollten Sie über folgende Punkte Bescheid wissen:

  • Welche Fahrzeuge können durch Elektroautos ersetzt werden?
  • Wie häufig sind diese durchschnittlich unterwegs?
  • Wo können diese wie oft geladen werden?
Ladeinfrastruktur vor Ort Beitragsgrafik Ladeprofile

Auf Basis dieser Erkenntnisse kennen Sie die Anzahl der zu ladenden Elektrofahrzeuge sowie das erwartete Fahrprofil. Um daraus ein Ladeprofil ermitteln zu können, müssen weitere Fragen beantwortet werden:

  • Welche Ladeleistungen können meine E-Fahrzeuge erbringen?
  • Wie viele Fahrzeuge müssen gleichzeitig laden?
  • Wie lang sind die Stillstandzeiten der Fahrzeuge?
  • Will ich als Arbeitgeber Lademöglichkeiten für die Privatfahrzeuge meiner Mitarbeiter vorhalten?
  • Möchte ich als Unternehmen Lademöglichkeiten für meine Kunden vorhalten?

GIBT ES UNTERSCHIEDE ZWISCHEN EINZELNEN FAHRZEUGTYPEN WIE E-AUTOS ODER E-BIKES HINSICHTLICH DER LADEINFRASTRUKTUR vor Ort?

Je nach Fahrzeugtyp unterscheidet sich die Ladeleistung bzw. das Ladeprinzip in „Schnellladefähig“ oder „Nicht schnelladefähig“. Bei einer Ladeleistung größer als 22 kW spricht man von Schnellladen. Viele Elektroautos können inzwischen sogar mit bis zu 150 kW Gleichstrom geladen werden – müssen sie aber nicht.

„Gerade kleinere Elektrofahrzeuge lassen sich auch problemlos über die herkömmliche Haushaltssteckdose laden“, berichtet Intrasol-Mitarbeiter Maximilian Schwarze.

Beitragsgrafiken Steckertypen E-Auto

Bis zu 11 kW Ladeleistung seien in Absprache mit dem Energieversorgungsunternehmen in der Regel so möglich. Die auf die Elektrofahrzeuge speziell ausgerichteten Ladeanschlüsse sind der Typ 2 für Wechselstrom oder CCS für Gleichstrom. Die meisten normalen Ladestationen und Wallboxen sind mit einem Typ 2-Stecker ausgestattet und lassen sich auf dem Gelände unkompliziert installieren. 22 kW oder mehr Ladeleistung können nur mit Gleichstrom geladen werden.

In diesem Fall sind besondere Anschlussbedingungen notwendig und erfordern hohe Investitionskosten. Ob ein solcher Umbau möglich wäre und welche Kosten auf Sie zukommen würden, erfragen Sie am besten beim Energieversorgungsunternehmen Ihrer Region.

Die Anschlüsse für E-Bikes sind vielfältig und reichen von USB-C über die Haushaltssteckdose bis zum Typ-2-Stecker. Welche Ladesäulen oder Ladestationen sich für Ihre Ladeinfrastruktur am besten eignen, sind am Ende also abhängig vom Fahrzeugtyp. Beim Autokauf können Sie auch danach fragen.

WIE VIEL AUFWAND MUSS ICH FÜR PLANUNG, PROJEKTIERUNG UND INSTALLATION KALKULIEREN?

Als Faustregel gilt: Kalkulieren Sie pro anzuschaffendes Elektroauto ungefähr 10 Prozent des Kaufpreises für die Anschaffung und Installation der Hardware. Wenn Sie planen, nach einem erfolgreichen Test der Fahrzeuge, die Elektromobilität weiter auszubauen, hat Maximilian Schwarze noch einen Tipp für Sie: „Denken Sie langfristig bei der Installation Ihrer Ladeinfrastruktur. Verlegen Sie Leerrohre auf dem Parkplatzgelände oder legen Sie bereits Kabelanschlüsse, um in Zukunft weitere Parkplätze daran anschließen zu können.“

Die Ladeinfrastruktur kann auch mit Energiegewinnung auf dem eigenen Gelände verknüpft werden, wie es beispielsweise die FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH mit ihren „Sonnenblumen“ bewiesen hat. Sollten Sie ein solches Modell bevorzugen, sollten Sie frühzeitig mit externen Beratern ins Gespräch kommen.

ZUSAMMENFASSUNG: MIT DIESEN PUNKTEN EFFIZIENT ZUR EIGENEN LADEINFRASTRUKTUR vor ort

Insofern Sie sich dazu entschlossen haben, die Kosten für die Ladeinfrastruktur vor Ort in die Hand zu nehmen und Ihre eigene Infrastruktur für Ladesäulen für Elektroautos aufzubauen, finden Sie bei Planungsbüros und Ihren kommunalen Energieversorgern erfahrene Berater. Auf umschalten.de haben wir die wichtigsten Punkte für eine gemeinsame Planung zusammengefasst:

  • Machen Sie einen Plan Ihres Parkplatzes und entwerfen Sie, wo Sie Ladepunkte ansiedeln können und ob diese an diesen Stellen erweitert werden könnten.
  • Klären Sie frühzeitig ab, welche Ladesäulen, Ladepunkte und Stecker Sie für die anzuschaffenden Fahrzeuge benötigen.
  • Planen Sie für die eigene Ladeinfrastruktur circa 10 Prozent des Einkaufspreises pro Fahrzeug ein.
  • Bei mehreren Fahrzeugen denken Sie über ein System zum intelligenten Lademanagement nach.
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Umfangreiche Informationen zur E-Mobilität finden Sie auch in unserem Whitepaper. Sie haben Fragen oder eine Themenidee? Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an frag@umschalten.de!

Ein Beitrag von Marcel Duparré

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